Ein (von links) leicht unzufriedener Rückblick
von Helga Frenzel,
Stadträtin zu Meißen
Am 28.Mai 1987 wurde ein Partnerschaftsvertrag zwischen der Wein- und Porzellanstadt Meißen und der Weinstadt Fellbach aus dem Rems-Murr-Kreis von den damaligen Oberbürgermeistern Däumer (Meißen) und Kiel(Fellbach)unterzeichnet. Fellbach war die erste Stadt im Land Baden – Württemberg, die eine Partnerschaft mit einer Stadt aus der DDR abschloss. Das war laut Zeitungsberichten westlicherseits eine Sensation.
Als erste Geschenke der Partnerstadt erhielt Meißen 100 Weinstöcke, Baugeräte und Spenden.
Die anfänglichen Beziehungen und Austausche bezogen sich u.a. auf den Weinbau, Sport und Kultur. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erweiterten sich die Partnerschaftsbeziehungen auch auf kommunaler Ebene. Zahlreiche Besuche, verbunden mit Wettkämpfen, von Kultur- und Sportgruppen und Schülern sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Im Laufe der Zeit entstanden unzählige persönliche Kontakte, ein gegenseitiges Geben und Nehmen zwischen Vereinen und Bürgern beider Partnerstädte, was heute nicht mehr wegzudenken und eine echte Bereicherung ist. Nicht zuletzt zählt auch die aktive Hilfe und Spendenaktion der Stadt Fellbach bei der Hochwasserflut 2002 in Meißen dazu.
Fellbach. [Foto "ausgeliehen" von den dortigen Genossen] |
Die Partnerschaftsbeziehungen haben sich bewährt, vieles gebracht und daher muss allen, die daran Anteil haben, herzlich gedankt werden. Dank auch an die ehrenamtlichen Mitstreiter vom Städtepartnerschaftskomitee Meißen. Wir Stadträte der Linken nehmen an allen Veranstaltungen der Partnerschaft teil und haben zu den Fellbacher Bürgern ein gutes Verhältnis.
Leider ist es uns Linken nicht gelungen, den anfänglich geknüpften Kontakt zu linken Kräften in Fellbach auszubauen. Die ersten Begegnungen mit Mitgliedern der DKP und einzelnen Mitgliedern der damaligen PDS waren echte politische Gespräche,Versuche zur Aufarbeitung der Geschichte und Gedanken für die Zukunft. Es wurde auf Kreis-bzw. Stadtebene nicht mehr daraus. Schade, an uns lag es nicht.
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Ergänzung:
Natürlich gibt es http://www.die-linke-fellbach-kernen.de/ - aber eben erst seit 2011. Und wenn der Berg nicht zum Propheten geht ...
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